Weihnachten und Neujahr

Es ist so weit! Weihnachten ist vorbei und das neue Jahr 2022 hat begonnen. Allerdings war zumindest Weihnachten nicht so hektisch wie ich es aus Deutschland kenne. Einen Weihnachtsmarkt gab es hier nicht und die meisten Geschenke werden sowieso im Internet bestellt. Den Baum haben wir schon Anfang Dezember geholt. Für mich war es der erste Baum, der nicht direkt aus dem Wald kam, sondern schon fertig geschlagen war. Außerdem ist es dieses Jahr keine Kiefer… Zuhause sind wir immer erst am 23. mit Papa in den Wald und haben eine schöne Kiefer ausgesucht. Wie ich allerdings feststellen musste, haben meine Eltern die Tradition in diesem Jahr nicht beibehalten, mangels einer Person vor Ort, die sie von der Notwendigkeit überzeugt. Kaum sind wir Kinder nicht Zuhause schon halten sie es für unnötig, einen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer zu stellen. Nächstes Jahr gibt es garantiert wieder einen!

In den letzten Tagen vor den Ferien haben wir in der Schule neben zwei Tests hauptsächlich Filme geguckt. In der Mädchen-Bibelstunde haben wir gewichtelt und mein Basketballcoach hat jedem aus dem Team etwas geschenkt. Am 4. Advent gab es in der Kirche auch für jeden Jugendlichen und jedes Kind eine Socke mit ein paar Sachen drin. Am 23. habe ich dann meinen freien Tag genutzt und meine Familie angerufen, oder zumindest einen Teil. Besonders, dass ich endlich Mal wieder mit meinem großen Bruder reden konnte hat mich sehr gefreut. Nachdem er momentan sehr viel arbeitet, habe ich seit ein par Monaten schon nicht mehr mit ihm telefoniert, nur ab und zu etwas geschrieben. Bei diesem Anruf hatte ich allerdings auch die Möglichkeit mit meinen Großeltern zu reden, wo mein Bruder mit seiner Frau gerade zu Besuch war.
An Heiligabend haben wir Jugendlichen in der Kirche einen Sketch aufgeführt. Nicht sehr professionell, die meisten hatten ihren Text mit auf der Bühne, aber doch ganz gut, dafür dass wir das nur zweimal mit allen durchgegangen sind. Vorher gab es nur ein paar Proben mit einem Teil von uns, weil nie alle gleichzeitig da waren. Es war kein Krippenspiel, sondern ein Sketch über eine Jugendgruppe, die für Weihnachten Proben will. Zwei Neue kommen dazu und fangen an Fragen über die ganze Deko zu stellen. Daraufhin wird der Zusammenhang zwischen Weihnachtsdekoration und der biblischen Weihnachtsgeschichte erklärt. Danach sind wir wie an Thanksgiving zu Grandma und Grandpa gefahren. Es war sehr schön. Die Geschenke haben wir traditionell erst am 25. geöffnet. Wie es in meiner Familie üblich ist, habe ich feinsäuberlich die Tesafilmstreifen durchgeschnitten, allerdings nicht mit einem Messer sondern mit einer Schere, was das ganze etwas verkompliziert hat. Dafür habe ich mir ein paar lustige Blicke und Bemerkungen von meinen Gasteltern eingefangen. Aber immerhin ist das Papier nicht kaputt gegangen und die Spannung wird auch immer gesteigert, wenn es so langsam geht. Ich finde es macht mehr Spaß ein Geschenk langsam mit einem Messe oder einer Schere aufzumachen, als das Papier zu zerreißen.
Weitere generelle Unterschiede in der Weihnachtszeit sind die Dekoration, hier deutlich leuchtender und bunter ist als in Deutschland und die Rot-weißen-Zuckerstangen werden auch in den Baum gehängt. Außerdem gibt es hier keinen Nikolaus. Dafür wird am 7. Dezember an Pearl Harbor und den Einstieg der Amerikaner in den Zweiten Weltkrieg. Nicht gerade ein schöner Tausch.

Am 28., also dem Dienstag nach Weihnachten, hat dann das Basketballtraining wieder angefangen. Coach hat es allerdings etwas langsamer angehen lassen, zumindest hatte ich das Gefühl. Die Booster hat sie jetzt eingetauscht gegen Fünf Runden durch die Turnhalle inklusive der Empore, also mit Treppen. Das ist zwar auch anstrengend, aber durch die abwechselnd beanspruchten Muskeln nicht ganz so ermüdend.
Am 31. hatten wir dann wieder ganz frei. An dem Tag bin ich mit meinen Gasteltern nach Traverse City gefahren. Eigentlich war geplant, dass ich dort meine erste Gastfamilie aus DeWitt wieder treffe, aber die haben es nicht geschafft. Ich muss mich wohl noch etwas gedulden, bis ich sie wieder sehe. ☹️
Bereits um 12 Uhr mittags konnte ich einer meiner Schwestern bereits ein frohes neues Jahr wünschen. Sie ist an Heiligabend nach Laos geflogen, wo sie die nächsten eineinhalb Jahre verbringen wird. Um 6 Uhr abends hat dann auch der Rest meiner Familie das neue Jahr begrüßt. Ich musste noch 6 weitere Stunden warten.
Es ist schon ein lustiger Gedanke, dass man sich in zwei verschiedenen Jahren befindet. Wer braucht da noch ne Zeitmaschine? Es reicht ja scheinbar, wenn man lange genug in eine Richtung um die Erde fliegt, oder habe ich da jetzt einen Denkfehler? 🤔
Abends haben wir dann irgendwann angefangen die Liveübertragung vom New York Times Square zu gucken. Gegen 10 Uhr abends habe ich dann mal ein paar Raketen gehört, danach war nichts mehr. Zumindest nicht in Hörweite unseres Hotels. Auch um Mitternacht ist es still geblieben. DAs offizielle Feuerwerk wurde wohl abgesagt. Kurz nach Mitternacht sind wir dann schlafen gegangen, nachdem sowieso nichts weiter los war.
Am nächsten Abend waren wir zu Besuch bei der Schwester meines Gastvaters und deren Familie nachdem wir die größere Umgebung von Traverse City erkundet haben. Wir haben dort zu Abend gegessen und später noch ein Spiel gespielt.

Sonntag sind wir dann wieder nach Hause gefahren. Abends hatte ich wie immer Basketball, wo wir ein Trainigsspiel hatten, als Vorbereitung für die Anstehenden Spiele.
Dienstag muss ich wieder zur Schule. Ich bin ehrlich gesagt froh darüber. Es ist doch langweilig den ganzen Tag zuhause zu sitzen und nur Nachmittags für eineinhalb oder zwei Stunden zum Basketballtraining zu gehen.

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